Sonntag, 9. Oktober 2022

Ein Sonntag, der kein Sonnentag war

Oder doch? Gegen Mittag kam die Sonne raus und es wurde wie gewohnt sehr angenehm warm und wir konnten unsere Plätze auf der Terrasse wieder einnehmen.

 

Leider hielt das schöne Wetter nicht lange an – es regnete und wir schlossen die Türen von innen. Heute kein Spaziergang. Entsprechend niedrig war das Ergebnis auf unserem Bewegungszähler.

Du musst was zum Lesen mitnehmen, dachte ich beim Packen unserer Koffer. Ich griff nach platzsparenden Taschenbüchern … ich habe ja noch meine Hörbücher.

     

Christa Wolf – Der geteilte Himmel

Die Erzählung, die von der neunzehnjährigen Rita Seidel und ihrem Freund Manfred Herrfurth handelt, spielt kurz vor dem Johannistag (24. Juni) des Jahres 1961, also kurz vor dem Mauerbau.

Rita und Manfred, grundverschieden – sie vom Lande, er aus der Stadt, sie schwärmerisch, er technisch-rational –, begegnen sich beim Dorftanz und werden ein Paar. Sie leben dann gemeinsam bei seinen Eltern in Halle. Manfred arbeitet als Chemiker, Rita besucht das Institut für Lehrerbildung und arbeitet als Teil ihrer Ausbildung in einer Sozialistischen Brigade des Waggonbauwerks Ammendorf.

Manfred wächst in einer zerstrittenen Familie auf. Er verliert den Glauben an das sozialistische Wirtschaftssystem, nachdem eine seiner Entwicklungen von den Wirtschaftsfunktionären der DDR abgelehnt wird. Deshalb geht er über Berlin (Ost) in den Westteil der Stadt. Rita reist ihm nach und versucht, ihn zur Rückkehr zu bewegen, doch er will bleiben. Rita aber fühlt sich im Westen fremd und fährt nach Halle zurück. Kurz darauf wird die Berliner Mauer gebaut und trennt die beiden endgültig. Rita versucht, sich umzubringen, wird dabei ohnmächtig und erwacht später im Krankenhaus. Aus der Perspektive der soeben erwachten Patientin erzählt sie rückblickend ihre Geschichte mit Manfred.

Una Troy – Eine Mutter, sieben Kinder und verschiedene Väter…

Die Autorin beschreibt eine Familie, die auch in der Gegenwart noch ungewöhnlich wäre. Die Familie einer alleinerziehenden Mutter mit sieben Kindern, die fast alle verschiedene Väter haben. Bei der Vorstellung der einzelnen Familienmitglieder wird deutlich, welche Probleme das Dorf mit ihnen und der Mutter hat. Über den neuesten Familienzuwachs gibt es nicht viel zu sagen. Aber mit dem Baby sind Befürchtungen verbunden, weil es sich erst noch herausstellen muss, welchem Mann das Kind ähnlich sehen wird und wer sein Vater ist. Daher beschließt man, die Monaghans loszuwerden. Weil man zivilisiert ist, wird eine Lösung gesucht und gefunden, die allen Beteiligten zugutekommen soll.